Der Entwurf im Bestand erscheint zunächst weniger aufwendig als bei einem Neubau. Schließlich existiert das Gebäude ja bereits.


In der Tat ist das Bestandsgebäude der Ausgangspunkt.


Die Grundlagenermittlung zeigt bereits, welche Stärken und Schwächen der Bestand hat.


Oftmals ist die zentrale Lage, die Größe des Grundstücks, ein Eigentümerwechsel, die historische Bausubstanz oder das Umfeld, Grund für die Veränderung des Gebäudes.


Allerdings sprechen bauliche Mängel, ungünstige Grundrisse, mangelnder Unterhalt, eine nicht mehr zeitgemäße Ausstattung oder die schlechte Bausubstanz gegen eine unmittelbare Nutzung.


Diese oft gegensätzlichen Aspekte zwischen dem Bestand und den Wünschen und Vorstellungen der Bauherren in einem individuellen Entwurf zu vereinen ist die große Herausforderung beim Bauen im Bestand.


Dafür ist Erfahrung, Geduld und sind meist auch mediatorische Fähigkeiten gefragt.


Dabei darf der Entwurf kein schlechter Kompromiss sein. Oft eröffnet der intensive Dialog zwischen den Bauherren und dem Architekten ungeahnte Qualitäten und Möglichkeiten in der Umsetzung eines Projekts. Mankos schaffen plötzlich neue Möglichkeiten. Aus ungünstigen Raumzuschnitten entstehen neue Freiheiten.


Skizzen, Modelle, Vergleichsobjekte und Computervisualisierungen werden unter Abwägung aller relevanter Faktoren zu einem abschließenden Entwurf verschmolzen.


Bei Bedarf gehört die vorzeitige Abstimmung mit Behörden und mit Denkmalschutzbehörden genauso zum Leistungsspektrum, wie die Einbindung von Tragwerksplanern, Energieberatern und anderen Fachplanern.


Bereits im Entwurf werden bauteilorientierte Kosten ermittelt, die in ihrer Summe das Budget definieren. Dies bleibt der wirtschaftliche Bezugspunkt auch während den weiteren Planungsschritten bis zur Umsetzung. Damit ist ein dynamischer Abgleich der Kosten in allen Phasen und ein wirksames Instrument zur Kostenkontrolle gewährleistet.








entspricht den Leistungsphase der HOAI:


LPH1    Grundlagenermittlung               2 %

LPH2    Vorplanung                               7 %

LPH3    Entwurfsplanung                     15 %

LPH4    Genehmigungsplanung             3 %

LPH5    Ausführungsplanung               25 %

LPH6    Vorbereitung der Vergabe       10 %

LPH7    Mitwirkung bei der Vergabe      4 %

LPH8    Objektüberwachung                32 %

LPH9    Objektbetreuung                       2 %